
Levi Krongold
Gestammelte Werke
Zu mehr bin ich nicht imstande,
als zu wenigen hilflosen Zeilen.
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Selbst da ich euch nicht traue,
beschleicht mich die Angst,
verstecke ich mich
hinter einer Miene
aufgesetzter Unbeschwertheit.
Halte Distanz,
obwohl mich nach Nähe dürstet.
Gerade jetzt.
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Wenn ich in Deine Augen seh,
trifft mich mein ängstlicher Blick
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Die herrliche Sonne
belächelt meine Sorgen.
Doch wehe!
Auch damals
beschien sie
die Bomben,
die Menschen
verbrannten.
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Ich würde gerne
mit dem Finger
ein Guckloch
durch die Gegenwart
bohren.
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Ich hoffe, dass ich morgen
über uns lachen kann.
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Beweg dich nicht
schau nicht hin
halt fein still
wer sich zuerst regt
hat verloren.
Das lehrt die Geschichte
***
Sie treten dir
jeden Tag
ins Gesicht
Du winselst in
unterwürfiger
Dankbarkeit
Am liebsten
würdest du
dich vor dem
Spiegel selber
treten
um ihnen
zu zeigen
wie glücklich
sie dich
machen.
Du Narr!
***
Die Weltgeschichte ist eine langweilige
Wiederholung immer derselben
Tragödie.
Nur die Überschrift zum Stück
ist eine andere.
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Manchmal, wenn ich mir
in einer dunklen Stunde die
Vergeblichkeit meiner Bemühungen,
die Welt zu Besseren zu wenden
vor Augen führe, einer Welt
die mit großer Beharrlichkeit
Kummer und Schmerz erzeugt,
denke ich daran, wie kurz das Leben
und wie unendlich lang der Tod ist.
Und dass sich alles in endloser
Wiederholung im Kreise zu drehen scheint.
Wenn wir es nicht anders wollen,
so soll es sein, wie es kommen muss.
Das Lächeln des Buddha wirkt geheimnisvoll.